From Fluff to Fabric

From Fluff to Fabric: Eine Tour durch die Textilherstellung

Bei Tizz & Tonic erzählen wir viel über unsere ultraweichen, farbenfrohen und innovativen Stoffe, aber hast du dich schon mal gefragt, wie dieser Prozess eigentlich funktioniert? Wie wird das Garn zu dem Stoff, den wir tragen und lieben? Wir hatten das Glück, diese Reise bei den Textilherstellern der SANKO Textile in Gaziantep, Türkei, aus erster Hand zu erfahren. Hier werden alle Tizz & Tonic-Stoffe hergestellt.

Von der Verarbeitung des Garns bis hin zum Stricken, Färben und Finishing ist dies ein faszinierendes Abenteuer und ein Prozess, von dem wir denken, dass Kleiderträger/innen auf der ganzen Welt mehr darüber wissen sollten. Denn seien wir ehrlich - Kleidung ist ein fester Bestandteil des Alltags von fast allen Menschen. Begleite uns auf unserer Tour und erlebe Schritt für Schritt, wie aus einem Baumwollflaum dein Lieblingstextil wird.

Schritt 0: Faserproduktion

Diesen Teil des Prozesses konnten wir nicht sehen, weil er den Anbau der Fasern beinhaltet. SANKO ist ein Zellulosefaserhersteller, was bedeutet, dass sie nur mit pflanzlichen Fasern (Baumwolle, Modal und Lyocell) arbeiten. Es steht auf unserer Bucket List, eine Baumwollfarm oder eine Modalplantage in vollem Gange zu sehen, aber bis dahin kannst du in unseren Blogbeiträgen mehr über die Grundsteine dieser Textilketten lesen: Cotton but Make it Organic und Beech Please! Let's Talk Micromodal.

Schritt 1: Garnverarbeitung: Die Grundlagen richtig machen

In diesem ersten Schritt in der Fabrik wird die geerntete Faser zu Garn gesponnen. Der Prozess beginnt mit Faserballen, die dann geöffnet und gemischt werden, um die richtige Dehnung der Fasern zu erreichen. Während dieser gesamten Phase wird die Qualität kontrolliert und alle Verunreinigungen werden entfernt.

Nach dem Sortieren und "Flusen" der Rohstoffe werden die Fasern dann gekämmt. Das ist der wichtigste Teil des Spinnprozesses - das Parallelisieren der Fasern, d.h. sie werden alle in die gleiche Richtung gelegt.

Danach werden die Fasern auf eine besondere Art und Weise gesponnen und durch diesen Spinnprozess werden die Fasern zu Garn. Das Garn wird die Grundlage für unseren Stoff. In dieser wichtigen Phase wird die Grundlage für das zukünftige Aussehen und die Haptik des Textils gelegt.

Schritt 2: Der Strickprozess: Die Herstellung der Struktur

Das Spinnen des Stoffes mag die Grundlage bilden, aber das Herzstück der Textilherstellung ist das Stricken. Beim Stricken trifft die Technik auf die Struktur. Die Strickerei von SANKO war laut und eindrucksvoll zu sehen. Ihre High-End-Maschinen waren ein Wirbel aus Nadeln und Fäden (bei manchen Maschinen sind bis zu 4000 Nadeln gleichzeitig in Bewegung), die Hunderte von Fäden aufnehmen und in Stoffbahnen verwandeln.

🌱FUN FACT: Für die Herstellung unseres Second-Skin-Micromodal-Stoffes sind rund 4000 Nadeln auf einmal im Einsatz! Für unsere Jerseystoffe werden zwischen 2300 und 2600 Nadeln pro Maschine verwendet.

Das Garn wird miteinander verwoben und formt das Design und den Zweck des Stoffes. Ob weiches Micromodal oder Sweat aus Bio-Baumwolle, das Stricken bestimmt das Muster und die Konstruktion des Stoffes. Jede Masche trägt zur endgültigen Textur und zum Aussehen bei. SANKO hat auch ein Rundstrickverfahren, bei dem das Garn von den Stricknadeln, die sich in einer kreisförmigen Bewegung bewegen, zu einer Reihe von miteinander verbundenen Maschen geformt wird. So entsteht ein Schlauch aus Stoff. Dieser Schlauch aus rundgestrickten Materialien wird nahtlos und spiralförmig hergestellt, was die Herstellung von qualitativ hochwertigen Strickstrukturen ermöglicht.

In der Strickerei haben wir das Stricken von einfädigen Stoffen (Beispiel: 100% Baumwolle), zweifädigen Stoffen (Beispiel: Bio-Baumwolle gemischt mit Elastan - das kennst du aus unserer Kollektion) und dreifädigen Stoffen gesehen, die im Grunde genommen Prozesse sind, die unterschiedliche Qualitäten auf der Vorder- und Rückseite benötigen, wie Sweatshirts.

🌱FUN FACT: Du wirst feststellen, dass dein Sweatshirt eine weiche, flauschige Seite und eine härtere Außenseite hat. Dafür werden 3 Fäden zusammengestrickt: ein feiner Faden (Baumwolle für die Innenseite), Polyester oder Elastan für die Dehnung und ein dickerer Baumwollfaden für die Außenseite des Kleidungsstücks.

Schritt 3: Färben und Drucken: Farbe und Charakter.

In der Färberei von SANKO herrschte reges Treiben - lautes Gewusel von Maschinen und fleißigen Menschen, die den Färbe- und Trocknungsprozess steuern. Dieses Gebäude war einer unserer Favoriten auf der Tour. Die Färberei bietet eine dynamische Mischung aus konventionellen Verfahren wie dem Jet-Dying und modernen Prozessen wie dem Digitaldruck sowie Forschung und Entwicklung für neue, nachhaltigere Färbemethoden.

Für diesen Teil unserer Tour hatten wir zwei enthusiastische Führer, die uns mit großer Leidenschaft den gesamten Prozess, alle aktuellen Innovationen und ihr gut organisiertes Labor zeigten. Sie arbeiten auch direkt an unseren saisonalen Tizz & Tonic-Stoffkollektionen mit, daher war es wirklich eine Freude, sie zu treffen und aus erster Hand zu sehen, wie vieles davon gemacht wird.

In der Färberei beginnt der Prozess mit der Vorbereitung des Stoffes zum Färben. Dazu gehört als erster Schritt das Sengen des Stoffes. Sengen bedeutet wörtlich übersetzt "oberflächlich verbrennen", und technisch gesehen bezieht sich das Sengen hier auf das Abbrennen von losen Fasern oder Garnen, die nicht fest mit der Gewebestruktur verbunden sind. Das Sengen eines Stoffes dient dazu, eine saubere Stoffoberfläche zu erhalten, damit die Färbung gleichmäßig ist und die Struktur des Stoffes klar zu erkennen ist.

Nachdem der Stoff vorbereitet wurde, ist er bereit zum Färben oder Bedrucken. Hier wird er entweder in einen Jet-Färber oder in einen riesigen Digitaldrucker gegeben. Die Jet-Färbemaschine sieht aus wie eine riesige Waschmaschine, aber statt zu reinigen, färbt sie die Stoffe. Wie in einer Waschmaschine gibt es keine Trommel, die den Stoff bewegt, sondern die Bewegung wird durch die Kraft des Wassers erzeugt. In diesen Maschinen sind sowohl das Gewebe als auch die Färbeflotte in Bewegung, was einen schnelleren und gleichmäßigeren Färbeprozess ermöglicht.

Das Auftragen und Mischen der Färbechemikalien ist automatisiert, so dass die Arbeiter/innen viel weniger mit den Chemikalien in Berührung kommen und das Färben präziser abläuft, wodurch Fehler und Abfall vermieden werden. Nachdem die Stoffe gefärbt wurden, müssen sie gewaschen und gespült werden, um die Farben zu fixieren und sicherzustellen, dass sie leuchtend bleiben.

Diese Prozesse stellen sicher, dass der Stoff weich und geschmeidig ist und für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet ist. Die Stoffe werden getrocknet und die Qualität von Arbeitern kontrolliert, die auf Unregelmäßigkeiten achten, während der Stoff auf die Rollen gesponnen wird, bevor er für den Versand verpackt wird.

🌱FUN FACT: SANKO bezahlt seine Arbeiter/innen ordentlich mit zusätzlichen Sozialleistungen und das Mittagessen ist in jeder normalen Arbeitsschicht enthalten.

Das Farblabor

Wir waren wirklich begeistert, dass wir auch in das Labor eingeladen wurden, in dem alle Chemikalien gemischt, getestet und die Farben mithilfe der Spektrometrie analysiert werden. Es war wirklich ein "Farblabor", in dem jeder davon besessen ist, die perfekt passenden Farben zu finden, und wir waren sehr erfreut, unsere früheren Muster, die gedruckt und gefärbt wurden, im Labor hängen zu sehen. Außerdem macht es immer wieder Spaß, das großartige Team kennenzulernen, das hinter all der Arbeit steckt, die in die Herstellung dieser Farben und die Erstellung der Drucke für unsere Kollektionen fließt.


 

Die Tour ist zu Ende

Die Reise vom Garn zum Stoff umfasst praktische Schritte, von denen jeder einzelne zur Schaffung einzigartiger Textilien beiträgt. Die Garnverarbeitung legt die Basis, das Stricken formt die Struktur, das Färben verleiht Persönlichkeit und die Veredelung sorgt für Funktionalität. Es ist eine Mischung aus Wissenschaft, Innovation, menschlicher Kraft und Automatisierung, die Rohmaterialien in die Stoffe verwandelt, die wir mögen und täglich tragen.

Wir waren wirklich fasziniert von dem ganzen Prozess, denn wir wissen, wie viel Arbeit in der Herstellung eines Kleidungsstücks steckt, ganz zu schweigen von all den Schritten, die nötig sind, um die Materialien vorher zu produzieren. Es war auch ein großes Privileg, in die Türkei zu reisen und von den wunderbaren Menschen empfangen zu werden, die unsere Stoffe herstellen und sehr leidenschaftlich und stolz auf ihre Arbeit sind.

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